Schreibweisen

19 Sprünge oder mein Versuch eine Geschichte zu schreiben


Die Landschaft wirkte nicht gerade unfreundlich, der Himmel war strahlend blau, nicht ein Wölkchen hatte es nötig sich sehen zu lassen,  Jaelle blickte sich um und sah ein riesige, glatte  Wasserfläche aus der überall kleine Inseln ragten auf denen kleine Wäldchen wuchsen, sie hatte den Geruch von Wald in der Nase, die Welt lag versunken im Wasser.
Vor ihr lag ein Koffer, einer von diesen praktischen mit Rollen, der ihr hier nicht viel nützte, drum herum lag ihre Kleidung verteilt, achtlos hin geschmissen, wie in einem ungeliebten Hotelzimmer. Sie griff nach einer weißen Hose aus dünnen, fast durchscheinenden Baumwollstoff und ihren goldenen Riemchen Sandaletten und zog sie an, in Gedanken schüttelte sie den Kopf über die unmögliche Wahl ihrer Kleidungsstücke, was sie aber nicht daran hinderte auch noch nach dem passenden weißen Top zu greifen, das ebenfalls nicht gerade geeignet war angesichts der Lage in der sie sich befand.
Durch die Tannenlichtung hörte sie auf  einer anderen kleinen Insel ca. 3m entfernt, gewisper herüber dringen, sie seufzte, sie seufzte tief in sich hinein, „ Die beiden, sind wach!“ Die beiden waren der sehr nette sehr rundliche Mart und seine drahtige Freundin Siggi, an der das einzig weibliche Erkennungszeichen ihre langen Haare waren, die ihr in langweiligen, mauseblonden Strähnen vom Kopf hingen.
„Ich liebe Dich!“ sagte gerade Mart zu seiner angebeteten Siggi, klatsche dabei in die Hände und hüpfte ein wenig in die Luft so das seine Brüste, die schon der einer Frau ähnelten mit nach oben wippten. „ Ich liebe dich!“ sagte er noch einmal, fast bittend. Siggi umfasste Knut um den Rücken , klopfte ihn wie einen Hund und sagte:“ Ja ich weiß mein lieber, ich weiß!

„ Guten morgen ihr beiden!“ Habt ihr gut geschlafen?“ rief sie den beiden freundlich lächelnd zu
Mart winkte, lächelte freundlich nickend, Siggi nickte und lies die Mundwinkel zucken es sollte wohl ein gut gemeintes lächeln andeuten.

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Der Himmel war babyblau, die Wiese ebenmäßig hoch, in einen saftigem , einfarbigen grün,  Regentropfen blitzten in der strahlenden Sonne , unter dem Forsythienbusch lag etwas blondes, blauäuiges , rosarot mit weißen Punkten gekleidetes, das gedankenverloren die glänzenden Tropfen, die sich gerade aufmachten ihren Ort am Zweig zu verlassen um im Gras als tausend Partikel zu zerspringen, beobachtete.
In die Gedankenwelt drangen von fern Stimmen von Kindern, die zusammen spielten.
„ Ene, mene , Eckstein alles muss versteckt sein.!“ hallte es im Kopf  von Lauria, die gerade langsam aus ihrer Gedankenwelt wieder hervorkam.

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„Was gibt es zum Frühstück?“ fragte Mart mit seiner wohl nie im Stimmbruch gewesenen Stimme und schaute Jaelle erwartungsvoll an,  Siggi warf ihm einen etwas irritierten Seitenblick hinüber, während sie irgend etwas in ihren Rucksäcken zu suchen schien, dann aber erfolglos abbrach und seufzte

„Komm!“ sagte sie emotionslos „lass uns zu Pike hinüber warten, der hütet unsere Fleischvorräte!“
Jaelle hatte nicht wirklich Lust, dem schnippischen Pike heute Morgen schon über den Weg zu laufen, aber sie fügte sich.
Sie steckte ihren mit Goldriemchensandalen bekleideten Füße ins Wasser, das nicht tiefer war als bis zu den Waden, im gleichen Moment bereute sie ihre Kleidungswahl, ging aber verbissen weiter Richtung  andere Insel, mit den Stöcken und Stein Wirrwarr unter ihren Füßen kämpfend, bemüht das Gleichgewicht zu bewahren. Jetzt bloß nicht zugeben, daß man einen Fehler gemacht hatte.

Dicht hinter ihr folgte Siggi, den netten Mart an der Hand hinter sich herziehend